Cover Bravo Hotel

Die Szene wirkt wie aus dem Repertoire des absurden Theaters: Ein kleiner Flecken in der Südwestecke des Libanon. Eine staubige Landstraße, die gen Süden ins Niemandsland führt. Direkt am Küstensaum liegt Camp Naqoura, das Hauptquartier der UN-Friedensmission im Libanon. Mehr als dreitausend Soldaten versehen hier als »eingezäunte Zweibeiner im Gehege« einen Dienst, dessen Sinn sich aus der Innenperspektive nicht erschließt.

Franz Hammerbacher, der bereits mit Bravo Hotel ein viel beachtetes Buch über den Soldatenalltag als Peacekeeper vorgelegt hat (»eine von Grund auf zivile, in einem ursprünglichen Sinne freundliche Phänomenologie«, so die Neue Zürcher Zeitung), hat sich noch einmal sonder Vorbehalt dem Mikrokosmos Bundesheer ausgesetzt und überrascht nun mit einem neuen, vielgestaltigen Band, der auch Gedichte, ein Kochrezept, ein Dramolett und einige Readymades, etwa zur »Rasureinschränkung«, enthält.

Naqoura versammelt lakonische Miniaturen aus dem Innenleben einer militärischen Gemeinschaft, die einmal mehr auf vergnügliche Weise zeigen, dass Sprache auch in sozial extremen Lagen ein probates Mittel ist, der Welt zu begegnen.

 

 

 

Franz Hammerbacher, Naqoura. Miniaturen 

Originalausgabe 

154 Seiten, Flexcover, fadengeheftet 

ISBN 978-3-902951-22-9    18,00
Edition Korrespondenzen, Wien 2018

 

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